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Full text of "Neue Hesperiidae aus China"

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Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin. 

Berlin :ln Kommission bei R. Friedlander,1 901 -1997. 
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50 



K. Friederichs: Beobacktungen iiber einige solitare Wcspeti in Madagaskar. 



Voe cyanurum* deaseo Varietat ametliy&tinum es am nachsten steht, duroh viel 
dichtere und grbbere Punktierung leicht zu unterscheiden. Uberdies ist viride menr 
griin und zeigt an zahlreichen Stellen Goldglanz, wahrend amethystinum rein blau 
zu sein pflegt. St cyatmrum kommt meines Wissens auf Madagaskar nicht vor, 
wird auch weder von Mocsary noch von v. Sans sure erwahnt. Die Angabe von 
Friese (a. a. 0. S. 268) scheint mir irrtiimlich zu sein, 

Chrysis. 

33. Chr. bispilota Guerin. 
Diego Suarez 4 Stiick. 
Madagaskar. 

34. Chr. gheudei Guerin. 
Antananarivo 1 Stiick. 
Madagaskar, Nossi-Be. 

35. Chr friederichsi nov. spec. 
Diego Suarez, Antananarivo 2 q. 



36. 



Mutilla L. 

M. venustula Saussure. 
Diego Suarez 

Antananarivo. 



2 5' 



Mutillidae. 



Evania Fab. 



Evaniidae. 



37. E. appendigaster L. 
Diego Suarez 3 Stiick, 

Kosmopolit, schmarotzt bei Periplaneta und Panchloraarten. 

38. E. albicoxa nov. spec. 
Diego Suarez 1 q. 



Neue Hesperiiden aus China. 



VOD 



Martin Hering 

z. Zt. Berlin, 



Hierzu Tafel 4. 



-<3$£e=*- 



(Eingesandt im Juli 1918.) 



u 



nter dem reiehen Material der yon K. Mell in China ges annuel ten Hesperiidcn 
tinden sich folgende neue Arten: 

Pisola pussa 1 ) spec. nov. (Tafel 4, Fig, 4 Oberseite, Fig. 4a Unterseite). 

Die Art , von der ein 9 vorhanden ist, steht der Pisola zenn&m Moore nahe, 
Der Kopf ist ockergelblioh behaart, nach dem Scheitel zu mehr mit Gran gemischt. 
L und % Glied der Palpen sind ockergelb, oben braun behaart. Das 3, Glied ist 
bleicher gelb, oben ebenfalls braun. Die Antennen sind braun. Thorax und Abdomen 
sind von der Farbe der Vorderfliigel. Der Hint err and der Vorderfliigel ist 
im Verhaltnis zum AuBenrand kiirzer, als es bei zennava der Fall ist. 
Der Apex ist infolgeclesseii auch spitzer als bei zennara. 

Die Oberseite der Vorderfliigel ist graubraun, rait ein em hyalinen Diskalbaod ? 
das aus mehreren Flecken zusammengesetzt ist. Die Verschmelzmig derselben ist 
nahezu vollstaudig; nur am Verlaufe der Adern ist noch eine Trennung sichtbar; 
jene sind an der Stelle, wo sie die Diskalbinde durehschneiden, mit groBeren, zum 
Teil silberglanzenden Schuppen besetzt- Bei 2 / 5 der Costa liegen zwischen dieser 
und dem Aderstamme II zwei kleine FIcokchen, die etwas mehr ins Gelbliche spiel en 
als die ubrigen Teile der Binde. Fin groBerer Fleck iiegt nahe der Costa, ein kleinerer, 
sclimalerer liegt, etwas nach dem Saume zu verschoben, am Aderstamm II. Beide 
Flecken kcinnen wohl auch miteinander verschmelzen. Die^e beiden Flecken sind 
von dem tibrigen Teile der Diskalbinde dnreh schwarzgraue Besehnppung getrennt. 
Die nun folgenden Flecke sind zu einer Binde verschmolzen. Ein groBerer Fleck 
liegt knrz vor dem Ende der Mittelzelle; er ist annahernd oval, an der der Wurzel 
zugekehrten Seite jedoch geradlinig abgeschnitten; an dieser Stelle dringt die Grund- 
farbe des Fliigels mit ein em kleinen zahaartigen Fortsatz in das Innere des Fleckens 
ein. Der saumwarts gelegene Rand des Fleckens ist an dem der Costa zngeweodeten 
Teile am weitesten von der Querader entfernt und nahert sich ihr nach der dorsal- 
warts gelegenen Seite zu. Der zweite Fleck der Binde ist von den Adern ILL 
und IVj begrenzt; saumwarts ist er schrag abgescbuitten, so daB er liinten breiter 
als voru ist; er erreicht nur etwa 2 / a der GroBe des vorigen. Der nachste Fleck 
liegt zwischen Ader 1V 1 und IV 2 > begrenzt an der wurzelwarts gelegenen Seite vom 
Ursprung von Ader IV 1? und endigt etwa an der Halfte von Ader IV r Er ist 
yon rhombischer Gestait und etwa so groB wie der in der Diskoidalzelle gelegene 

l ) Pussa ist der Name einer chinesischeu Gottheit. Le Dieu Poussa, il tient ud jeune enfant 
autre ses bras. (Nach Grosier, De la Chine IV, Paris 1819, p. 432.) 



54 Martin Hering 

Fleck. Der naehste Fleck beginnt an Ader I V 2 and endigt kurz vor Ader a ; 
er ist ungefahr dreieckig 5 hat aber an den wurzelwarts und saumwarts gelegenen 
Seiten an der Stelle, wo er tod Ader V geschnitten wird, einen zahnartigen Vor- 
sprung der Grundfarbe. Die Hinterfliigel sind einfarbig ? in der Grundfarbe den 
Vorderflugeln gleich. 

Die Unterseite ist in der Grundfarbe heller als die Oberseite. Das Diskalband 
ist ahnlich angelegt wie auf der Oberseite, nur sind die zwischen der Costa und 
Aderstamm II gelegenen langliehen Flecke verschmolzen und dichter weiBlich be- 
staubt als der iibrige hyaline Teil der Querbinde, Die Hinterfliigel sind einfarbig 
braun. Die Farbe der Fransen stimmt iiberall ungefahr mit der Grundfarbe der 

Fliigel iiberein, 

Fliigelspannung etwa 56 mm, Korperlange etwa 23 mm, Yorderfliigellange 29 mm, 
Patria: China, Yiih-Sa-Tam. Gefangen am 4. 5, 1910 von Mell. 
Type: 1 9 in der Sammlung des KgL Zoolog. Museums Berlin, 

Qrthophoetus Lidderdali Melli subspec. nov. (Tafel 4, Fig. 1 Gberseite, 1 a 
Unterseite). 

Das vorhandene 9 ahnelt der 0. lidderdali Elwes- Der Kopf ist grauweiBlich 
behaart, das 2. Palpenglied weiBIichgelb. inoen und oben graubraun, das 3. Glied 
braun. Die Antennen sind dunkelbraun, nach der Spitze zu in rotbraun ubergehend, 
am dunkelsten an der Kolbe. Der Thorax ist braun; das Abdomen ist oben braun, 
mit schmalen blasseren Hinterrandern; unten sind diese Hinterrander breiter und 
hell ockergelb; ebenfalls an der Unterseite liegen zwei seitliche gelbe Streifen, Die 
Yorderfliigelj die keinen Oostalumschlag tragen ? sind in der Grundfarbe braun; von 
einer gelben Bestaubung an einzelnen Rippen ist nichts zu erkennen, doch ist es 
moglich, daB eine solche vorhanden war und nur abgeflogen ist* Samtliche Flecke 
sind glasartig durchsichtig; keiner von ihnen ist gelb ? wie es bei der Abbildung 
von 0. lidderdali bei Elwes der Fall ist. Gestalt und Lage der Flecke dagegen 
ist ganz ahnlich denen auf dieser Abbildung, doch ist der zwischen Ader IY 1 und 
IV 2 gelegene Fleck saumwarts hinten in eine Spitze ausgezogen. 

Die Hinterfliigel ahneln ebenfalls denen der genannten Abbildung; deutlich 
erkeunbar siud jedoch nur 7 der vor dem Saume gelegenen Flecken, deren ovale 
Gestalt so charakteristisch ist. In ihrer Umranduug unterscheidet sich diese Sub- 
spezies von 0. lidderdali lidderdali Wahrend bei der letzteren die Umrandung sehr 
schmal ist, ist bei dieser Basse das Gelb der Umrandung sehr breit und 
wurzelwarts und saumwarts ausgezogen, Der fur die Unterseite von 
lidderdali angegebene Diskalfleck findet sich hier auch auf der Ober- 
seite; er ist jedoch nicht oval, sondern quaclratisch bis kreisrund, 
Zwischen ihm und dem ovalen Subterminalfleck zwischen Ader III l und III 3 be- 
findet sich ein ununterbrochener gelber Raum. Am wenigsten springt die gelbe Farbe 
der Umrandung bei dem Flecken zwischen Ader II1 3 und IV 1 , starker dann wieder 
bei den Doppelflecken vor, die zwischen Ader IV a und a liegen. 

Die Unterseite der Vorderflugel ist heller braun als die Oberseite, die Anordnung, 
Gestalt und Farbe der Flecken ist ebenso wie auf der Oberseite. Auf den Hinter- 
fliigeln ist die Lage und Gestalt der Flecken ebenfalls wie auf der Oberseite, jedoch 



Neue Hesperiideti aus China* 



55 



ist das Gelb ansgedehnter; dadurch 1st der achte Subterminalfleck zwischen Ader I 
imd II deutlich sichtbar; wurzelwarts von ihm liegt noch ein zweiter ahnlicher Fleck 
an der Gabelung toti Ader I und II, der weiter wurzelwarts liegt als der Diskalfleck. 
Der Faltenteil tragt mehr Gelb als auf der Obersplte. Fran sen der BiDterfliigel am 
Hinterrande gelb. 

Flugelspannung 47 mm, Korperlange 18 mm, Vorderfliigellange 24 mm, 

Patria: China, Tsha-jiu-san. Gefangen ara 30. 7. 1910 an der Blattunterseite 
am FluB im Bergwald von Me 11. 

Es ist moglich, daB diese Subspezies our das bisher noch nicht beschriebene 
Q von 0, lidderdali ist. 

Charakteristisch ist fur das Tier der auf der Diskoidalzelle der Hinterfliigel 
auf der Oberseite gelegene Diskalfleck, 

Type: 1 g in der Sammlung des Kgl. Zoolog, Museums zu Berlin. 



Celaenorrhinus kiku 1 ) spec, nov. (Tafel 4, Fig. 6 Oberseite, Fig. 6 a 

Unterseite). 

Der Kopf ist braun, die Augenrander und eine Verbindungslinie der Fiihler- 
wurzeln sind weiBlieh. Das 2. Palpenglied ist weiBlieh, innen und oben braun, das 
3, Glied braun. Die Antennen sind braun, am dunkelsten an der Kolbe, nach der 
Spitze in rotbraun ubergehend. Der Thorax ist braun, das Abdomen graubraun, 
an den Hinterrandern oben schmal, unten breit weiBlichgelb. 

Die Costa der Vorderfliigel ist an der Wnrzel stark gebogen; der AuBeurand 
ist unter dem Apes stark nach auBen gebogen, der Tornus stark eingezogen. 

Die Oberseite ist graubraun, die Flecken sind glasig durchscheinend, nur der 
am Ursprung von Ader IV 2 stehende ist mit wenigen gelblichen Schuppen besetzt. 
Vor der Spitze befindet sich eine Reihe von Subapikalflecken; der erste, zwischen 
Ader II 3 und II 4 , ruht etwa auf der Mitte der Ader II 4 ; der nacbste Fleck liegt 
zwischen II 4 und H 6 und ist etwas wurzelwarts Yerschoben; der dritte liegt zwischen 
II B und lllj; er ist wieder starker saumwarts geruckt. Ein sehr kleiner, kaum 
sichtbarer Fleck zwischen IIIj und 1II 2 ist saumwarts stark Yerschoben, etwa am 
letzten Viertel you Aderlllj. Der nacbste Fleck liegt senkrecht daruuter, zwischen 
III 2 und III S . Die FJecken sind alle rundlich bis rechteckig. Im Diskoidalfelde 
liegt ein annahernd rechteckiger Fleck, der saumwarts hinten etwas Yorgezogen ist; 
am Aderstamm II ist er urn seine Breite von der Querader entfernt. An der 
Gabelung von III 3 und IV 1 liegt ein weiterer Fleck, der hochstens den vierten Teil 
der GroBe des vorigen einnimmt. Er ist stark saumwarts verschoben, so daB der Grund 
der Gabelung you ihm nicht ausgefullt wird ? sondern dort noch Grundfarbe des 
Flugels stehen bleibt. Der nacbste, zwischen Ader IV 1 und IV 2 gelegene Fleck 
ist wieder groBer, dem Diskalfleck annahernd gltichkommend; er ist weiter wurzel- 
warts geruckt, so daB er etwa unter der Mitte desselben beginnt, Zwei kleine Flecke 
liegen zwischen Ader IV a und V und zwischen V und a; letzterer ist stark nach 
der Wurzel zu verschoben ; endlich liegt ein etwas groBerer, gelblicher Fleck ungefahr 
unter dem Ursprung von Ader IV S , ein wenig saumwarts davon. Die Hinterfliigel 



l ) VgL Grosier, I c, p, 416: ki-kou, espfece de bonzeasea. 



56 



Martin Bering: 



habeo eiuea stark gebogenen AuBenraud; sie siod brauugrau, mit hell ockergelber 
Zeichnuug. Diese bildet ein schmales Snbterminalband ? das auf den 
Aderu wurzelwarts und saumwarts in Spitzen ausgezogen ist Ader j$ ist 
am Saume schwach gelb, Ader a ist schon weiter wurzelwarts gelb bestaubt; darauf 
beginnt an a die Subterminalbinde, die zunaehst bis Ader IV 2 geht, dort scharf 
gebrochen wird und nun, weiter saumwarts geriickt, bis Ader I1I 3 geht; darauf 
wird sie wieder saumwarts geriickt und geht nun, an dieser Stella sebr schmal, bis 
Ader 111^ Zwischen Ader 11^ und II befindet sich, wurzelwarts verschoben, ein 
breiterer gelber Fleck; ein solclier ist auch zwischen Ader II und I angedeutet. In 
der Verlangerung der Diskoidaizelle, die Qaerader einschliefiend, liegt ein groBerer, 
Yiereckiger, gelber Fleck, der am Grunde yon einzelnen schwarzbraunen Harchen 
iiberdeckt ist. Am Ursprung von Ader IV 2 liegt ein kleiuer rundlicher Fleck; ein 
solcher, wenig weiter saumwarts geriickt. liegt auch zwischen Ader IV 9 und V, sowie 
zwischen Ader V und a. Diese lelzteren beiden konnen verschmolzen und von 
schwarzbraunen Harchen teilweise iiberdeckt sein. Ein weiterer gelber Fleck liegt 
im Innern der Diskoidalzelle, etwa an der Halfte der Entfernung des groBen Diskal- 
fleckes von der Wurzel, am Yorderrande der Zelle zwischen den Aderstammen II 

und Ill- 
Die Unterseite der Yorderfiugel ist heller braun als die Oberseite. Die Flecken 
der Oberseite kehren wieder, doch kommt dazu ein kleiuer langlicher Fleck, der 
costalwarts you dem Diskalfleck zwischen Ader I und dem Ursprung you II t gelegen 
ist. Der an dem Ursprung you IV 8 liegende und der hinterrandwarts Yon IV 2 ge- 
legene Fleck ist groBer, verschwommener und weniger durohsichtig als die iibrigen 
hyalinen Flecke. Die Unterseite der Hinterflugel gleicht in der Farbung der Ober- 
seite; aber das Gelb ist etwas heller, und die gelben Zeichnungen sind mehr aus- 
gedehnt. An der Subterminalbinde ist namentlich der Fleck zwischen Ader I und II 
groB und deutlich. Die hinterrandwarts gelegen en Adern sind you III 3 an deutlich 
gelb, Ader a und p sind es bis zur Wurzel. Alle anderen Flecken sind groBer uud 
mehr zusanimengeruckt, gewohulich auch eckiger als auf der Oberseite, 

Flugelspannung 42 mm, Korperlange 17 mm ? Vorderfliigellange 21 mm. 
Patria: China, Tsha-jiu-san, gesammelt am 2L 7, 1910 you Mell. 
Type: 1 Sttick in der Sammlung des Kgl. Zoolog. Museums zu Berlin* 
Die Art unterscheidet sich Yon alien ahnlichen Art en (lurch das Vorhandensein 
der eigenartig geknickten gelben Subterminalbinde der Hinterfliigel, Systematisch 
ware sie wohl in der Nahe Yon C, clitns NiceY. zu stellen. 



Hafpe perbella spec, uoy, (Tafel 4, Fig, 7 Oberseite, Fig, 7 a Unterseite). 

Bei dem in der Sammlung befindlichen <5 ist der Kopf duokelbraun, Yorn 
geiblich; oben hinter den Fuhlerwurzeln liegt je ein gelber Fleck, Das zweite Falpen- 
glied ist schwefelgelb, mit einzelnen braunen Haaren untermischt, oben braun; das 
dritte Glied ist hellbraun. Die Antennen betragen 2 / 3 der Lange der Costa; die 
der Costa zugekehrte Seite ist schwarzbraun ; auf der andern Seite sind sie gelb 
geringt; die Hinge riicken nach der Kolbe zu immer naher aneinander. An der 
Innenseite der Kolbe, (dem eingekrmnmten Teile), befindet sich ein groBer schwefel- 
gelber Fleck, Der Thorax ist braun; das Abdomen ist braun; auf der Unterseite 



Neue Hesperiiden aus China. 



57 



trftgt es eine weiBlichgraue Mittellinie uiid an jeder Seite eiuo gelbe Seitenlinie. die 
auch auf die Hint err an der tier Segmente iibergreift. 

Die Costa der Vorclerfliigel ist gerade, die Spitze scbarf, der Tornus stark 
gemudet. Auf der Oberseite liegen drei Subapikalflecke, von cleuen der hiuterste 
der groBte ist, zwischeo U 8 und II 4? II 4 und II 5 imd zwischen II 5 und IH r Im 
Diskoidalfeld liegen zwei Flecke, getrennt durch Langstamrn HI; der vordere, am 
(Jrsprung von II 1? ist mehr rundiich; der andere, der ungefahr dreieckig ist, ist 
mekr wurzelwarts verschoben. Zwei weitere Flecke liegen nach clem Sauui zu, em 
kleiner zwischen Ader III 3 und IV 1? und ein zweiter, stark wurzelwarts verschobener, 

- 

zwischen IV, unci IV*. 

Samtliche Flecken sind glasig durchsichtig. 

Die Hinterfliigel gleiclien in der Grundfarbe den VorderHiigeln; im DiskoidalfeJd 
liegen an der Wurzel zwei langliche Duftschuppenfiachen, die mehr grau sind; von 
diesen ist durch einen gchmalen Streifen der Grundfarbe getrennt ein triib ocker- 
farbener Fleck; die Fran sen sind an Vorder- und Hinterftugeln am Grunde braun- 
grau 7 dann scliwarzbraun und weiB gescbeckt, nach den Innenrandern zu duukler 
werdend ? zuletzt ganz in Grau iibergehend, am Innenrancl der Hinterfliigel gelb. 

Die Unterseite der Vorclerfliigel ist in der Grundfarbe etwas heller als die 
Oberseite; die Fleckeu der Oberseite fin den sich auf ihr wieder, nur groBer unci 
mehr einander genahert. AuBerdem befindet sich in der Mitte zwischen den Subapikal- 
flecken unci clem Apex ein gelber Streifen, annahernd parallel dem Sauin, der, be- 
sonders in dem hinterrandwarts gelegenen Telle , auf cleu Adern in Spitzen ausge- 
zogeu ist Er begin nt an Ader Il 4 , geht dann erst etwas wurzelwarts, wendet sich 
dann von Ader Ii 5 an wieder saumwarts unci verbreitert sich immer mehr, bis er 
bei Ader III 3 endigt. Dahinter liegt noch ein gelber Pimkt, Zwischen diesem 
Streifen und dem vordersteu Subapikalfleck befindet sich noch ein sehr kleiner gelber 
Pimkt; ein noch kleinerer liegt zwischen Costa und 1. Subapikalfleck. Ein gelber 
Fleck liegt zwischen der Costa und dem vordersten Diskalfleck uud ein von der 
Wurzel ausgehender breiter gelber Strahl zwischen Costa und Ader I, der aber 
den zuletzt genamiten Fleck nieht mehr erreicht und ungefahr 1 / 3 der Liiuge der 
Costa hat. Der Raum zwischen Ader V und (J ist imbestaubt; ein etwas opalisierender 
Streifen zieht sich vom Ursprung von Ader IV 2 nach ex senkrecht herunter. 
Zwischen Ader a und dem Dorsalrande liegt ein grofies sch war zb ramies HaarbiischeL 

Auf der Hinterflugelunterseite ist die Grundfarbe duukler als auf der der 
Vorderfliigel. Eine gelbe Subterminalbinde, die an den Adern in Spitzen 
ausgezogen ist, beginnt bei a und geht bis Ader IV 2 , wo sie plotzlich 
saumwarts verschoben wird uud nun welter bis Ader II^ geht; hier 
bildet sie einen stark wurzelwarts verschobenen viereckigen Fleck; 
zwischen Ader I und II liegt ein noch mehr wurzelwarts geruckter Fleck. Im 
Diskoidalfeld befindet sich an der S telle, wo auf der Oberseite die Duftflachen 
liegen, ein blaBgelber Streifen ; der Diskalfleck der Oberseite ist ebenfalls vorhanden, 
aber groBe^ tiefer gelb uud an dem der Costa zugewendeten Telle in eine Spitze 
ausgezogen. In den Gabelungswinkeln von II1 3 , l\\ und IV 1? IV 2 liegen kleine 
dreieckige gelbe Fleckchen; ein breiter keiliormiger Fleck geht von der Wurzel 
zwischen Ader a und IV an a entiang, wird von Ader V schief abgeschnitten und 



58 



Martin Hering: 



endigt bei */s von a. Unter tier Costa liegt an der Wurzel eiu gebogener blaBgelber 
Streif, der sich zwiscben Ader II und I und II und III! in Ideinen gelblichen 
Fleckchen fortsetzt. Ein solches findet sich ebeofalls an der Wurzel in der Gabelung 
von I und IL Die Fransen sind an der deni Haarbusch der Vorderfliigel gegenuber- 
liegenden Stelle tief schwarzbraun, sonst wie auf der Oberseite. 

Fliigelspannung 29 mm. Korperlange 18 mm, Vorderfliigellange 16 mm. 

Patria; China, Tsha-jiu-san, gesammelt Anfang Mai 1911 von Mell 

Type: 1 6 in der Sammlung des KgL Zoolog. Museums zu Berlin. 

Von alien ahnlichen Arten der Gattung ist diese Art durch die breite Aus- 
dehnung der tiefgelben Farbung auf der Hinterfliigelunterseite verschieden; deutlich 
gekennzeichnet ist sie durch die zur Subterminalbinde zusammengeflossenen Flecken 
auf der Unterseite der Hinterflugel 

Scobura coniata spec. nov. (Tafel 4, Fig, 5 Oberseite, Fig. 5 a Unterseite). 

Der Kopf der in der Sammlung befindlichen c? ist braungrau, vorn gelblichgrau. 
Oben liegt hinter den Fiihlerwurzeln je ein milchweiBer Punkt Das zweite Palpen- 
glied ist weiBlichgrau, mit zerstreut eingesprengten braungrauen Haaren, oben braun- 
grau; das 3. Glied ist braun. Die Antennen sind braun, undeutlich grau geringt, 
die Spitze ist rotbraun. Thorax und Abdomen sind braun, unten hell oekergelb, 
der Afterbusch grau. Die Heine sind braun, die Vordertibien mit gelben Haaren 
besetzt 

Die Oberseite der Vorderfliigel ist dunkelbraun; da die Stticke etwas abgeflogen 
sind, laBt sich eiue gelbliche Bestauhung an Costa unci Fliigelbasis nicht feststellen. 
Alle Flecken sind glasig durchsicbtig. Drei Subapikalfleeken, Ton denen der hinterste 
der grofite ist, liegen zwischen Ader II ft undlllj. Zwei weiter saumwarts gelegene 
befinden sich zwischen Ader III! und III S ; ein wieder wurzelwarts geriickter Fleck 
liegt zwischen Ader III 3 und IV X ; er ist betrachtlich grofier. Im Diskoidalfeld, 
etwas von der Querader entfernt, liegt ein Doppelfleck, dessen hinterer Teal der 
groBere ist Darunter liegen zwischen Ader IVj und IV s und zwischen IV 2 und a 
zwei ungefahr yiereckige Flecke, die von einer ganz feinen dun n en Linie von 
sckwarzen Duftschuppen in schrager Richtung von vorn nach hinten 
durchzogen werden; sie setzt sich, was man bei starkerer VergroBerung 
deutlich sieht, auch in dem zwischen den beiden Flecken gelegenen Teile 
der Grundfarbe fort 

Die Hinterflugel haben die gleiche Grundfarbe wie die Vorderfliigel und zwei 
glasige Flecken; der vordere, groBere, hegt zwischen Ader III 1 und III 3 und der 
hinten? , kleinere, zwischen IV t und IV a . Der erstere ist saumwarts etwas ein- 
gebuchtet Die Unterseite der Fliigel ist viel heller; auf den Vorderfliigeln sind 
die Flecke dieselben wie auf der Oberseite; der Kanm zwischen Costa und Ader- 
stamm III ist gelb bestaubt: der Saum ist noch blasser gelb; von den Flecken am 
Eande laufen dunkle Schatten der Grundfarbe nach dem Saume zu, Der ganze 
Faltenteil ist griinlichgrau bestaubt, so daB der hintere Fleck, der auf der Oberseite 
von dem Duftorgan durchzogen wiirde, nicht zu erkennen ist Auf der Unterseite 
der Hinterflugel ist die Grundfarbe fast ganz verdrangt von Hellockergelb; es bleiben 
nur noch kleine Saumfleckchen in jeder Zelle und langliche Flecke an den Gabelungen 



Neue Hesperiiden aus China, 59 

der Adeni von der dunkelbraunen Grundfarbe stehen< Das Wurzeldrittel ist fast 
ganz hellockergelb; doch befindet sich ein auffallender dunkelbrauner Fleck an der 
Gabelung von II und III 1 . Die Flecken sind dieselben wie auf der Oberseite; 
bei einem Exemplar befindet sich auf dem linken Hinterfliigel noch eia weiterer 
schmaler hyaliner Fleck saumwarts von dem zwischen Ader IV t und IV 9 gelegenen. 
Die schon stark abgeflogenen Fran sen scheinen weiBlichgrau zu sein, 

Flugelspannung 32 mm, Korperlange 14 rnm ? Vorderfliigellange 18 rani, 
Patria: China, Tsha-jiu-san, gesammelt am 19. 7. und 2. 8. 1910 von MelL 
Type: 2 <S in der Sammlung des KgL Zoolog. Museums zu Berlin. 
Das eigenartige Duftorgan wird es vielleicbt notig inachen, daB diese Art von 
Scobura getrennt und einer besonderen Gattung zugeteilt wird. 

Crossiura penicillatum Nicev. (Tafel 4, Fig. 2 c? Oberseite, Fig, 2a d 
Unterseite, Fig* 3 9 Oberseite, Fig* 3a 9 Unterseite). 

Von dieser charakteristischen Art befinden sich in der Sammlung des KgL 
Zoolog, Museums zu Berlin 7 d 1 und 9 9, die samtlich in der Zeit vom 14.— 28. 7, 
1910 bei Tsha-jiu-san von Mell gefangen warden. Es liegt hier also zurn ersten 
Male ein reicheres Material aus China vor, und es ist dadurch moglich, diese Art 
zu Fruhstorfers Subspezies kiyila in Beziehung zu setzen. Er bat diese Basse ge- 
kennzeicbnet in der Eat Rdsch. 31, p. 18: Vorderiliigel Bait 3 gaaz kleinen weiBen 
Praapikalpunkten und einer viel breiteren, aber kiirzeren, silberglanzenden Trans- 
versalbinde. Unterseite ohne deutlicb erkennbare Apikalpunkte, die oben silber- 
glanzende Binde, wie bei peniciUatunij matt ? aber wiederum breiter, kiirzer und 
auBerdem fehlt, wie auch oberseits ? der weiBe Subanalfleck an der Submediana. 

Man kann wohl die Berechtigung, die beschriebene Form als eine eigene 
Subspezies aufzufassen, anzweifeln; bei den Stiicken des KgL Museums lassen sich 
eine ganze Anzahl von Ubergangen feststellen; uberhaupt sind GroBe und Zahl der 
Flecken bei dieser Art sehr variabeL Es finden sich <$, die den Subanalfleck 
gar nieht besitzen; bei anderen ist er schwacb angedeutet^ bei anderen wieder 
typiscb entwiekelt. Ebenso fanden sich beim 9 Ubergange iusofern 7 als der unterhalb 
der Snbmediana gelegene Teil der Binde bei einzelnen Stiicken mit der Binde ver- 

bunden war, wie es bei der Abbildung der typischen Form der Fall ist, dann aber 

■. 

Ubergange zeigte, die im extremsten Falle zu einer Abschniirung dieses Fleckes 
von der Binde fiihrten. Ebenso variabel waren bei 6 und 9 Lange und Breite der 
Binde. Die Apikalpunkte wechselten auch in der GroBe, allerdings fand ich unter 
den 16 Exemplaren keines, dem sie auf der Unterseite ganz gefehlt batten. Sowohl 
die von Fruhstorfer beschriebene Lokalrasse als auch die von mir untersuchten Falter 
stammen aus derselben Gegend, bei beiden ist als Patria Kanton Tsha-jiu-sau ange- 
geben; da ich unzweifelhaft festgestellt habe, daB in dieser Gegend die typische 
penicillatum fliegt, kann die beschriebene Form Fruhstorfers keine Lokalrasse, 
sondern nur eine Aberration sein; diese Ansicht wird bekraftigt durch das Vor- 
handensein fast aller Ubergange zu der von Niceville bescbriebenen Form. 



7? 



Erklarung der Tafel 4. 

Eig, 1. Chihophoetas Ltdderdali Melli O (Oberseite), 
la. „ „ „ „ (Unterseite). 

2. Crossinra pemcillatum Nice v. c? (Oberseite), 

2 a. „ „ ,, Ti (Unterseite). 

3. O. penicillalttm Nice v. 9 (Oberseite), 

3 a. „ Tr „ r (Unterseite). 

4. Pisola pussa 9 (Oberseite), 

4 a. w „ „ (Unterseite). 

5. ScoOura cantata (3 (Oberseite). 

5 a. „ „ „ (Unterseite). 

6. Celaenorrhinus kzku (Oberseite). 

6 a. „ „ (Unterseite), 

7. Ha/pe perbella <5 (Oberseite), 

7 a, ,, „ „ (Unterseite). 




elm Weltner 



Ein Nachruf 



YOU 



Ant Collin 



(IDieser Nachruf, urspriinglich fur eine andere Zeitschrift bestimmt, konnte im 
vorigeii Jahre infolge der Ungunst der Zeitverhaltnisse nicht gedruckt werden; 
er mag nun hier, zwar verspatet, in etwas erweiterter Form eineii Platz finden.) 



(Eingesandt im August 1918*) 



Am 11. April 1917 starb der Kustos am Kgl. Zoologischen Museum zu 
Berlin, Prof. Dr. W. Weltner im 63, Lebensjahre. Wahrend seiner zweiunddreiBig- 
jahrigen Tatigkeit am Museum verwaltete er die Sammlungen der Protozoen, Spongien, 
Coelenteraten und Cirripedien und vorubergehend auch noch andere Abteilungen. 
Viel zu friih fiir die Wissenschaft und fur semen Wirkungskreis erlag er, der sich 
wahrend seines ganzen Lebens einer dauernden Gesundheit erfreut batte, nach 
2 1 / 2 monatigem Krankenlager einer Lungenentzundung, der Folge einer Influenza, 
die er sich zu Ende des uberaus kalten Winters 1916/17 zugezogen hatte. Er 
wurde am 16. April in der heimatlichen Erde des Ratzeburger Domkirchhofs zur 
letzten Kuhe bestattet Ihm } der langer als ein Henschenalter seine Krafte dem 
Dienste des Museums geweiht, seien in unseren „Mitteilungen" diese Zeilen treuen 
G-edenkens gewidmet. 

Carl Wilhelm Hermann Weltner wurde als altester Sohn des GroBherzog- 
lichen Domanenpachters Weltner am 26. Oktober 1854 zu Romnitz im Fiirstentum 
Ratzeburg (Mecklenburg- Strelitz) geboren. Im Elternhause erhielt er die erste Aus- 
bildung, besuchte von 1863 ab eine Privatschule in Ratzeburg, von 1865 ab das 
dortige Gymnasium und von Ostern 1867 die Realschule in Schonberg in Mecklen- 
burg. Nach bestandener Reifepriifung siedelte Weltner Ostern 1874 nach Wiesbaden 
fiber, um sich in dem beriihmten Laboratorium des Geb. Rat Prof. Dr. Remigius 
Fresenius fiinf Semester hindurch dem Studium der Chemie zu widmen. Wahrend 
seiner Freistunden betrieb er, wie schon zu seiner Schiilerzeit, eifrig zoologische und 
botanische Studien, machte Exkursionen namentlich in die Rheingegend und erweiterte 
sein Herbarium. Von Oktober 1876—77 geuiigte er in StraBburg i. E. bei dem 
15. Feldartillerie-Regiment seiner Militarpflicht und war daselbst bis Ostern 1882 
als Student immatrikuliert. Uubefriedigt iiber die negativen Resultate einer ihm 
iibertragenen groBeren chemischen Arbeit, betreffend die Auffindung einer Penzoe- 
verbindung, fiihlte er sich spater mehr zu den biologischen Wissenschaften hingezogen, 
gab 1878 das Studium der Chemie auf und wandte sich hauptsachlich der Zoologie 
zu. Noch wahrend seiner Studentenzeit war er vom September 1878 bis August 1880 
und vom Juli 1881 bis April 1882, im ganzen 2 3 / 4 Jahre, Assistent am Zoologischen 
Institut in StraBburg unter Oskar Schmidt, dessen reicher Anregung er viel fiir 
seinen spateren Lebensweg zu verdanken hatte. Im Sommersemester 1882 sehen wir 
Weltner in Freiburg i. Br., wo er bei August Weismann am 26. Juli auf Grund 
seiner in StraBburg angefertigten Arbeit: „Beitrage zur Kenntniss der Spongien" den